Das Thema der folgenden korpusgestützten Fallstudie bildet die Problematik der Substantivvalenz. Die Substantivvalenz beschäftigt sich mit der Erforschung von valenten Substantiven. Traditionell wurde sie als eine sekundäre Erscheinung angesehen, die vor allem auf verbaler, z. T. auch auf adjektivischer Valenz beruht. Zahlreiche Untersuchungen haben aber gezeigt, dass die Substantivvalenz nicht eine bloße Transformation der verbalen oder adjektivischen Argumentstruktur sein kann. Eine Gruppe der Nomina, deren Valenz sich auf dieser Weise nicht herleiten lässt, sind solche Ergänzungsklassen, die nur bei Substantiven vorkommen, z. B. bei Mengenbegriffen. Zuerst werden also die wichtigsten Ergebnisse der bisherigen Forschung auf diesem Gebiet zusammengefasst. Dann werden die valenten Substantive und ihre Klassifikationsmöglichkeiten besprochen. Da sie den Kern der Nominalphrase bilden, wird die appositive Struktur der NP rechts des Nomens auf Rektionspräpositionen hin analysiert. Dieser Artikel konzentriert sich weiter auf die eventuellen Kriterien bei der Wahl der Rektionspräpositionen bei zwei substantivischen Mengenbegriffen. Dabei beschränkt sich die Untersuchung nur auf die eventuelle Konkurrenz zwischen zwei Präpositionen bei diesen Begriffen und auf den Vergleich mit dem Tschechischen. Die Materialgrundlage bildet der DeReKo Korpus des IDS Mannheim. Die erhobenen Daten werden statistisch ausgewertet, graphisch dargestellt und analysiert.